L-Arginin und Pinienrindenextrakt haben sich in zwei Studien als wesentlich erfolgreicher als nur L-Arginin allein in der Anwendung bei erektiler Dysfunktion erwiesen.

L-Arginin allein: uneindeutige Ergebnisse

L-Arginin ist der einzige Ausgangspunkt für die körpereigene Bildung des Moleküls NO (Stickoxid). NO steuert den Gefäßtonus, d.h. es signalisiert der Gefäßinnenwand (Endothelgewebe), dass sich das Gefäß erweitern soll. Ebenso ist dies für die Steuerung der Muskelanspannung und -entspannung wichtig.

Die Hoffnung, mit reinem L-Arginin ein natürliches, einfaches und sehr gut verträgliches Potenzmittel zu haben, hat sich leider nicht ganz bewahrheitet. Die durchgeführten Studien haben zwar eine ordentliche Wirkung nachgewiesen. Insbesondere bei einer Dosierung von 3.000 mg täglich und weniger wird der Effekt vermutlich zu schwach sein.

Die besten Ergebnisse konnte die Dosierung von 5.000 mg L-Arginin täglich erzielen1.

Arginin und Pinienrindenextrakt

Erste Studie 2003

Als recht überzeugend hat sich aber die Kombinationstherapie von L-Arginin und Pinienrindenextrakt herausgestellt. Bereits 2003 untersuchten Stanislavov und Kollegen die Kombination2. Sie liessen Männer mit leichten bis mittelschweren Erektionsstörungen zunächst nur 1.700 mg L-Arginin, dann nach vier Wochen L-Arginin mit 40 mg Pinienrindenextrakt und nach weiteren 4 Wochen L-Arginin mit 80 mg Pinienrindenextrakt einnehmen.

Das Ergebnis: bei Einnahme von nur L-Arginin (1.700 mg täglich) ergab sich keine messbare Verbesserung. Mit dem Einsatz und der Zunahme der Dosierung von Pinienrindenextrakt bei gleichzeitiger Einnahme von L-Arginin berichtete die Mehrzahl der Männer von deutlich weniger Potenzproblemen.

Studien aus 2008 und bestätigen Ergebnisse

Die erste Studie hatte wegen ihres Aufbaus nicht nur Zustimmung, sondern auch Kritik in der Fachwelt hervorgerufen. Es wurde nämlich nicht verglichen, wie die Teilnehmer auf ein wirkungsloses Scheinpräparat, ein sogenanntes Placebo, reagierten.

In 2008 haben dieselben Autoren deshalb nochmals die Kombination von Arginin und Pinienrindenextrakt bei Erektionsstörungen überprüft3. Das Studiendesign wurde auf den höchstmöglichen Standard angehoben. Als doppelblinde, placebokontrollierte und randomisierte Studie („Gold Standard“) sind Ergebnisse dieser Art von Studien als sehr robust und aussagekräftig anzusehen.

Das Ergebnis dieser Studie: Über 90% der Männer, die die Kombination einnahmen, konnten von einer Verbesserung ihres Sexuallebens berichten. Von den Studienteilnehmern, die das Placebo eingenommen hatten, berichtete kaum einer über eine Verbesserung.

In einer weiteren ähnlichen Untersuchung mit 2.800 mg L-Arginin plus 80 mg Pinienrindenextrakt täglich wurde der Effekt an 124 Patienten über die Dauer von sechs Monaten gemessen4. Die Ergebnisse der vorherigen Untersuchungen wurden bestätigt: die Kombination von Arginin und Pinienrindenextrakt wirkt bei erektiler Dysfunktion.

 

% Wirkung bestätigt

90%

Literaturnachweise:

  1. Chen J, Wollman Y, Chernichovsky T, Iaina A, Sofer M, Matzkin H. Effect of oral administration of high-dose nitric oxide donor L-arginine in men with organic erectile dysfunction: results of a double-blind, randomized, placebo-controlled study. BJU International. 1999. 83(3):269-73
  2. Stanislavov R, Nikolova V. Treatment of erectile dysfunction with pycnogenol and L-arginine. J Sex Marital Ther. 2003. 29(3):207-13
  3. Stanislavov R, Nikolova V, Rohdewald P. Improvement of erectile function with Prelox: a randomized, double-blind, placebo-controlled, crossover trial. Int J Impot Res. 2008. 20(2):173-80
  4. Ledda A, Belcaro G, Cesarone MR, Dugall M, Schönlau F. Investigation of a complex plant extract for mild to moderate erectile dysfunction in a randomized, double-blind, placebo-controlled, parallel-arm study. BJU International. 2010. 106(7):1030-3