Im Volksmund als „Arterienverkalkung“ bekannt, ist Arteriosklerose eines der großen Volksleiden und Ursache für ein weites Spektrum damit zusammenhängender Zivilisationskrankheiten. Es beschreibt den Prozess der Verengung, Verkalkung und schließlich dem Verschluss der arteriellen Gefäße. Diese sind bekanntlich dafür zuständig, die Organe und den Körper mit Sauerstoff, Energie und Nährstoffen zu versorgen.

Direkt damit zusammen hängt Bluthochdruck. 50% aller Menschen leiden unter Bluthochdruck – und die meisten wissen davon noch nicht einmal. Dementsprechend schwerwiegend und breit gefächert sind die Konsequenzen mangelhafter Durchblutung und erhöhtem Blutdruck.

Risikofaktoren von Arteriosklerose und Bluthochdruck

Die hauptsächlichen Risikofaktoren von Bluthochdruck und Arteriosklerose sind:

Arteriosklerose und Aminosäuren

Alle Faktoren, mit Ausnahme des Alters und des Geschlechtes, sind beeinflussbar. Sowohl über die Ernährung als auch über ausreichend Bewegung und Sport und das Vermeiden von Nikotin können die Risikofaktoren und Verlauf einer zunehmenden Arterienverkalkung positiv beeinflusst werden.

Aminosäuren für gesunden Blutdruck und Gefäße

L-Arginin

L-Arginin ist Ausgangsstoff für die Steuerung der Gefäße. Das Molekül Stickoxid (NO), das der Gefäßinnenwand die Signale zur Weitstellung gibt, kann vom Körper nur aus L-Arginin hergestellt werden.

Ist die Gefäßinnenwand geschädigt, werden für eine Gefäßweitung erhöhte Mengen von diesem Signalstoff und damit auch an L-Arginin benötigt. Bei Menschen mit schlechten arteriellen Funktionen hat man oft einen niedrigen L-Arginin-Spiegel im Blut festgestellt.

In vielen Studien ist gezeigt worden, dass Patienten mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Arteriosklerose usw. alle einen krankheitsspezifischen Mangel an L-Arginin und folglich an NO aufweisen.
Prof. Dr. Horst Robenek, Universitätsklinikum Münster

 

Der Zusammenhang zwischen Arginin und gesunden Gefäßen ist umfangreich erforscht und kann als abgesichert angesehen werden. In einer Meta-Analyse von Bai et al. wurde 2009 bestätigt, dass die regelmäßige Einnahme von L-Arginin über mehrere Monate die Gefäßgesundheit signifikant verbessern kann 1. Eine Meta-Analyse ist eine systematische Auswertung vieler ähnlicher Studien und hat daher eine besonders hohe Aussagekraft.

Die für die Gefäßfunktion positive Wirkung von L-Arginin wird über zwei Mechanismen erklärt. Zum Einen kann der Körper nur bei ausreichender Verfügbarkeit von L-Arginin genüg vom gefäßentspannenden Stickoxid produzieren. Zum anderen wird der Abbau von gefäßschädigendem ADMA reduziert 2.

L-Arginin und Folsäure, B6 und B12

potenz mit arginin steigernHomocystein ist ein die Gefäße und die Nerven schädigendes Abbauprodukt des normalen Stoffwechsels. Es kommt natürlicherweise im Blut vor, muss aber in seiner Konzentration möglichst gering gehalten werden. Der natürliche Abbauprozess von Homocystein erfordert für den Körper die drei B-Vitamine Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12.

In einer größeren deutschen Studie mit 477 Teilnehmern ist der Effekt der dauerhaften Einnahme von 2.400 mg L-Arginin gemeinsam mit Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 untersucht worden 3. Mehr als 85% der Anwender haben die Wirkstoffkombination am Ende des Untersuchungszeitraumes als gut oder sehr gut bezeichnet.

Das Wachstum des arteriellen Belages konnte durch die Arginin-Bivitamine-Kombination gebremst werden. Das Mittel trug auch zur Normalisierung des Blutdruckes bei. Verschiedene Symptome wie Durchblutungsstörungen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, aber auch Konzentrationsstörungen wurden um etwa die Hälfte verbessert 4.

Der Homocysteinspiegel konnte im Verlauf der Studie um 28% verringert werden, auch die Cholesterinwerte wurden durch die Einnahme positiv beeinflusst.

L-Arginin wirkt mit den drei B-Vitaminen optimal zusammen: zum Einen wird schädliches Homocystein abgebaut. Zum Anderen wird den Gefäßinnenwänden (Endothel) vermehrt NO zur Verfügung gestellt. So wird die Flexibilität der Gefäße und damit die Durchblutung nachhaltig unterstützt.

Ergänzend zu den drei B-Vitaminen kann auch Betain zum Abbau von Homocystein beitragen und den Effekt für die Gefäßgesundheit verbessern.

Betain und Cholin

Betain ist ein pflanzlicher Stoff, der aus Roter Beete gewonnen wird. Er ist im Körper neben den drei B-Vitaminen für den Abbau von Homocystein verantwortlich. Auch die oberste europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat bestätigt: Betain kann zu einem Abbau des Homocysteinspiegels beitragen 5.

Dasselbe gilt für Cholin, denn Cholin wird vom Körper in Betain umgewandelt. Auch die Wirkung von Cholin auf den Homocysteinspiegel ist von der EFSA bestätigt worden.

Neben B6, B12 und Folsäure kann Betain also zu einem Langzeit-Schutz vor Plaque auf Gefäßwänden beitragen.

L-Carnitin

L-Carnitin transportiert Fettsäuren in das Zellinnere, wo sie in den Zellkraftwerken (Mitochondrien) in Energie umgewandelt werden. In einer Studie wurde festgestellt, dass bei Diabetikern schädliches LDL-Cholesterin durch L-Carnitin vermehrt abgebaut werden kann 6.

Pflanzenstoffe

Pflanzen, insbesondere die Kerne und die Rinden von Bäumen und Sträuchern, enthalten zu ihrem eigenen Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen und freien Radikalen sogenannte OPC (oligomere Proanthocyanidine) und Polyphenole.

Die Extrakte von Kernen und Rinden, insbesondere der Extrakt von Olivenblättern, Traubenkernextrakt und Pinienrindenextrakt, sind vielfach auf ihren Effekt für die Gesundheit der Gefäßinnenwände untersucht worden. Regelmäßig wird eine verbesserte Gefäßfunktion 7 und eine Normalisierung des Blutdruckes beobachtet 8.

Insbesondere gemeinsam mit L-Arginin fördern die OPC haltigen Extrakte der Pinienrinde oder aus Traubenkernen die Stoffwechselvorgänge in den Gefäßen. Im Ergebnis sind in mehreren Untersuchungen eine verbesserte Durchblutung, ein niedrigerer Blutdruck und bei Männern eine gesteigerte Potenz beobachtet worden.

Olivenblattextrakt

Blätter von Olivenbäumen (Olea Europea L.) enthalten einen sekundären Pflanzenstoff „Oleuporin„. Dieser scheint direkt eine Wirkung auf den Blutdruck und auf den Cholesterinspiegel zu haben. Ein hoher Cholesterinspiegel ist Risikofaktor von Bluthochdruck, so dass der Extrakt von Olivenblättern zweifach empfehlenswert zu sein scheint.

In einer klinischen Studie wurde verglichen, wie Olivenblattextrakt bei Bluthochdruck im Vergleich zu dem Medikament „Captopril“ wirkt. Die Ersteller der Studie haben dabei festgestellt, dass die Olivenblätter einen vergleichbaren Effekt auf den Blutdruck haben.

Zudem konnte ein signifikanter Rückgang des Cholesterinspiegels (LDL, Triglyceride, Gesamtcholesterin) festgestellt werden 9. Die Studie steht im Einklang mit weiteren Untersuchungen zu Olivenblattextrakten und Cholesterin und Blutfettwerten.

Pinienrindenextrakt

Der Extrakt der französischen Seekiefer (pinus pinaster) enthält besonders viel Proanthocyanidine. Diese antioxidativen Pflanzenstoffe scheinen laut einer Untersuchung aus 2007 die Funktionsfähigkeit der Gefäßinnenwände (Endothel) zu verbessern 10.

Zudem zeigten Studien, dass mit der Einnahme von etwa 100 mg bis 150 mg Pinienrindenextrakt täglich die Gefahr der Verklumpung von Blutplättchen (Thrombose) verringert werden kann 11 12.

Pinienrindenextrakt kann daher gut zur Unterstützung der Gefäßgesundheit gemeinsam mit L-Arginin (Verbesserung der NO Produktion) und den drei B-Vitaminen B6, B12 und Folsäure (Reduzierung schädlichen Homocysteins) eingesetzt werden.

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Literaturnachweise

  1. Bai Y, Sun L, Yang T, Sun K, Chen J, Hui R. Increase in fasting vascular endothelial function after short-term oral L-arginine is effective when baseline flow-mediated dilation is low: a meta-analysis of randomized controlled trials. American Journal of Clinical Nutrition. 2009. 89(1):77-84
  2. Böger RH, Ron ES. L-Arginine improves vascular function by overcoming deleterious effects of ADMA, a novel cardiovascular risk factor. Alternative Medicine Review. 2005. 10(1):14-23
  3. Jung K, Petrowicz O. L-arginine and folic acid in atherosclerosis. Results of a prospective, multicenter, dietetic treatment study. Perfusion. 2008. 21(5):148-156
  4. Robenek H. Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall. Therapeutisches Potential von L-Arginin. 2013. 7:7
  5. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies. Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to betaine and contribution to normal homocysteine metabolism (ID 4325) pursuant to article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006. 2011. 9(4). 2052
  6. Derosa G, Cicero AF, Gaddi A, Mugellini A, Ciccarelli L, Fogari R. The effect of L-carnitine on plasma lipoprotein (a) levels in hypercholesterolemic patients with type 2 diabetes mellitus. Clinical Therapeutics. 2003. 25(5):1429-1439
  7. Edirisinghe I, Randolph J, Cheema M, Tadapaneni R, Park E, Burton-Freeman B, Kappagoda T. Effect of grape seed extract on postprandial oxidative status and metabolic responses in men and women with the metabolic syndrome – randomized, cross-over, placebo-controlled study. Functional Foods in Health and Disease. 2012. 2(12)
  8. Park E, Edirisinghe I, Choy YY, Waterhouse A, Burton-Freeman B. Effect of grape seed extract beverage on blood pressure and metabolic indices in individuals with pre-hypertension: a randomised, double-blinded, two-arm, parallel, placebo-controlled trial. British Journal of Nutrition. 2016. 115(2):226-38
  9. Susalit E, Agus N, Effendi I, Tjandrawinata RR, Nofiarny D, Perrinjaquet-Moccetti T, Verbruggen M. Olive (Olea europaea) leaf extract effective in patients with stage-1 hypertension: comparison with Captopril. Phytomedicine. 2011. 18(4):251-8
  10. Nishioka K, Hidaka T, Nakamura S, Umemura T, Jitsuiki D, Soga J, Goto C, Chayama K, Yoshizumi M, Higashi Y. Pycnogenol, French maritime pine bark extract, augments endothelium-dependent vasodilation in humans. Hypertension Research. 2007. 30(9):775-780
  11. Araghi-Niknam M, Hosseini S, Larson DF, Rohdewald P, Watson RR. Pine bark extract reduces platelet aggregation. Integrative Medicine. 2000. 2(2):73-77
  12. Pütter M, Grotemeyer KH, Würthwein G, Araghi-Niknam M, Watson RR, Hosseini S, Rohdewald P. Inhibition of smoking-induced platelet aggregation by aspirin and pycnogenol. Thrombosis Research. 1999. 95(4):155-161